Samstag, 10. Mai 2014

5 Tipps, um ungeliebtes Gemüse liebzugewinnen

In meiner Gemüseumfrage gab's auch die Option "Ich mag beim besten Willen kein Gemüse". Viele Stimmen hat sie nicht gerade erhalten, was mich als grosse Gemüsepropagandistin natürlich erfreut. Allerdings dürfte da wohl auch eine gewisse Selbstselektion stattgefunden haben...

Wie dem auch sei, nicht nur wer gar kein Gemüse mag, macht sich manchmal Gedanken, wie er oder sie die eine oder andere Gemüsesorte lieber bekommen könnte. Weil's doch so gesund ist. Oder weil man gerade zig Zucchetti von der Nachbarin geschenkt bekommen hat. Oder weil man eh jede Widrigkeit als Herausforderung betrachtet und sich einfach nicht eingestehen mag, dass einem Rosenkohl nunmal nicht schmeckt.

Hier deshalb fünf Tipps, wie man eine Gemüsesorte gern (oder lieber) bekommen kann:
  1. Das Gemüse in einem anderen Gericht verwenden (lassen) als man es bisher gegessen hat.
    Beispiele: Spinat als Palak Paneer (oder Tofu) statt Rahmspinat als Alibibeilage, Rettich als Rettichcurry statt Rettichsalat, Weisskohl als Bestandteil eines Wokgerichts statt als Sauerkraut.
    Zucchettipizza
  2. Die ungeliebte Gemüsesorten mit Gemüsesorten mischen, die man gerne mag.
    Beispiele: Wokgerichte, Ofengemüse, Curries, Suppen, Salate, Gemüsegratins.
    Pfannengemüse - Was waren nochmal die hellen Stückchen?
  3. Erwachsen tun.
    Das ist mehr eine Kopfsache. Wenn man bisher als Kind oder aufgrund gesellschaftlicher Konventionen das betreffende Gemüse nur alibimässig probiert hat, kann es vorkommen, dass man beim nächsten Probieren bereits das Nichtmögen antizipiert. Das führt dazu, dass man sich nicht wirklich auf das Schmecken dessen, was man da grad im Mund hat, einlässt, sondern es nur möglichst schnell runterschlucken will, um sich dem anderen (leckereren) Teil des Essens zu widmen. Es kann hilfreich sein, sich einzureden, dass Gemüseessen etwas ist, das weltoffene, erwachsene Menschen, zu denen wir uns doch gerne zählen, halt so tun. Wie Kaffee- oder Biertrinken, das die meisten auch nicht durchs erstmalige Probieren liebgewonnen haben. It's an acquiered taste.
    Probieren ist für Bébés, Foto von cc511
  4. Gemüse unkenntlich machen.
    Beispiele: kleinschnippeln, pürieren, entsaften, mit Sauce ertränken, (scharf) würzen, in Smoothies verstecken (funktioniert auch mit ungeliebten Früchten).
    Basilikum, Bärlauch, Petersilie oder doch Spinat? Pesto!
  5. Eine andere Konsistenz ausprobieren. Roh, gedämpft, gekocht, gebacken.
    Beispiele: rohe Zucchettispaghetti oder weiche Zucchetti im Ratatouille oder angebratene Zucchettischeiben oder Zucchettichips.
Texturvariation: Rettich als Gemüsespaghetti
Welche Gemüsesorte mögt ihr gar nicht? Welches Gemüse, das ihr früher nie mochtet, esst ihr heute gerne und wie ist's dazu gekommen?

11 Kommentare:

  1. Hi Ines, ein ganz toller Post!
    Früher mochte ich keine Pilze, da es aber ständig welche gab bei meinem damaligen Freund, und ich aus Höflichkeit nicht aussortieren wollte, hab ich sie einfach mitgegessen und mittlerweile mag ich sie! Sogar als "alleiniges" Gemüse in einem Gericht.
    Paprika mag ich roh nicht, gekocht hab ich auch eher nen Bogen drum rum gemacht. Aber mittlerweile hau ich das überall mit rein (als Zweitgemüse quasi) und bin nun doch ein Fan geworden :-)
    Mittlerweile geht es wohl gar kein Gemüse mehr, dass ich nicht mag!
    Danke für deinen Kommentar!
    Ich schau immer drauf, dass die Früchte in der Zutatenliste der Marmelade als erstes genannt werden!
    Ne Freundin von mir aus NRW meckert immer wenn sie hier ist, dass die Läden so früh schließen :-P

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    1. "Zweitgemüse" trifft's perfekt! :D Mache ich meist auch so.
      Ach, das mit den Ladeöffnungszeiten erstaunt mich nun. Hier schliessen die spätestens um 20 Uhr. Die meisten schon früher.

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    2. wie lang lässt du die Lasagne denn drin? also bei 45 min sind meine Nudelplatten schön durch :D Die Kohlrabischeiben habe ich mit einem Gemüsehobel so fein bekommen, habe aber auch ein Keramikmesser, mit dem man recht präzise schneiden kann :-)

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  2. Super Post Ines, aber auch für mich ein schweres Thema ;) Ich hatte ja schon mal geschrieben dass ich in meiner Kindheit eine Aversion gegen jede Art von Gemüse entwickelt habe. Das war mir immer peinlich und ich hätte gern "erwachsen getan", aber der Würgereiz kam schon bevor Pilz/Brokkoli/Bohnen/und vieles mehr es auch nur in die Nähe meines Mundes schaffen konnte. Warum genau weiß ich nicht, manche Menschen entwickeln so etwas weil sie nach einer bestimmten Speise brechen müssen, was mir tatsächlich mal mit grünen Bohnen passiert war.
    Aber ich taste mich nach und nach ran, auch teilweise mit den Tipps die du hier ausgelistet hast ;) Zuchini, Tomaten und Pilze sind in letzter Zeit dazu gekommen, am Anfang immer ganz klein z.B. in Bolognese oder Sahne Saucen und dann nach und nach auch größer und z.B als ganze Zuchini Schreiben, gebraten mit Pfeffer. Ich muss mich überwinden, aber ich weiß dass das eben erwachsen und gesund ist und ich nicht mein ganzes Leben lang sagen will "Ich weiß nicht wie das schmeckt, ich trau mich nicht es zu probieren."

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    1. Das klingt echt traumatisch, was du schreibst! Ich kenne das nur von einzelnen Gemüsesorten (namentlich Rosenkohl), aber nicht von so vielen. Du machst das gut, wenn du dich langsam herantastest! :)

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  3. Toller Post!

    Ich mag keine Paprika & keinen Rosenkohl. *iiih*
    Sonst esse ich eigentlich jedes Gemüse. Was als Kind überhaupt nicht der Fall war. ;)

    Der ganze Friseurbesuch hat umgerechnet circa 300€ gekostet. Dafür hälts 5 Monate.
    Man gönnt sich ja sonst nichts...

    LG,
    Auryn

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    1. Rosenkohl kann ich verstehen - damit hatte ich auch bis vor kurzem meine liebe Mühe. Aber zwei Sorten, die man nicht mag, sind in Anbetracht der Anzahl von Gemüsesorten, die's so gibt, ja echt nicht viel! :)

      Eine richtige Investition also! ;)

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  4. Hey, Ines, das ist ja ein spannendes Thema. Als ich klein war, mochte ich wie meine Vorposterin keinen Rosenkohl und außerdem keinen Spargel - beides Gemüsesorten, die ich heutzutage total gerne mag. Wirklich witzig, wie sich der Geschmack verändern kann. Ansonsten bin ich aber heutzutage echt unkompliziert. Jedes Gemüse, das ich bisher probiert habe, hat mir geschmeckt. :) Ziemlich praktisch eigentlich.

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    1. Freut mich, dich hier zu sehen! :) Rosenkohl scheint wohl so das Gemüse zu sein, das kein Kind mag.

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  5. Ach ja… das liebe Gemüse.
    Mein absolutes Anti-Gemüse sind Pilze. Da hab ich es schon mit all deinen Tricks probiert, aber Geschmack, Konsistenz und die Tatsache, dass sie weder Pflanzen noch Tiere sind, bringen mir Pilze nicht näher. Da herrscht einfach ein tiefer ekel. Ansonsten habe ich mich mit Tip 1 an Paprika rangerobbt und werde es demnächst mal mit Rosenkohl probieren.

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    1. Ja, Pilze sind schon etwas mysteriöse Wesen ;). Rosenkohl mag ich ganz gerne angebraten/geröstet - meiner Meinung nach schmeckt er so weniger "kohlig" als weichgekocht.

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