In meiner Gemüseumfrage gab's auch die Option "Ich mag beim besten Willen kein Gemüse". Viele Stimmen hat sie nicht gerade erhalten, was mich als grosse Gemüsepropagandistin natürlich erfreut. Allerdings dürfte da wohl auch eine gewisse Selbstselektion stattgefunden haben...
Wie dem auch sei, nicht nur wer gar kein Gemüse mag, macht sich manchmal Gedanken, wie er oder sie die eine oder andere Gemüsesorte lieber bekommen könnte. Weil's doch so gesund ist. Oder weil man gerade zig Zucchetti von der Nachbarin geschenkt bekommen hat. Oder weil man eh jede Widrigkeit als Herausforderung betrachtet und sich einfach nicht eingestehen mag, dass einem Rosenkohl nunmal nicht schmeckt.
Hier deshalb fünf Tipps, wie man eine Gemüsesorte gern (oder lieber) bekommen kann:
- Das Gemüse in einem anderen Gericht verwenden (lassen) als man es bisher gegessen hat.
Beispiele: Spinat als Palak Paneer (oder Tofu) statt Rahmspinat als Alibibeilage, Rettich als Rettichcurry statt Rettichsalat, Weisskohl als Bestandteil eines Wokgerichts statt als Sauerkraut.
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Zucchettipizza |
- Die ungeliebte Gemüsesorten mit Gemüsesorten mischen, die man gerne mag.
Beispiele: Wokgerichte, Ofengemüse, Curries, Suppen, Salate, Gemüsegratins.
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Pfannengemüse - Was waren nochmal die hellen Stückchen? |
- Erwachsen tun.
Das ist mehr eine Kopfsache. Wenn man bisher als Kind oder aufgrund gesellschaftlicher Konventionen das betreffende Gemüse nur alibimässig probiert hat, kann es vorkommen, dass man beim nächsten Probieren bereits das Nichtmögen antizipiert. Das führt dazu, dass man sich nicht wirklich auf das Schmecken dessen, was man da grad im Mund hat, einlässt, sondern es nur möglichst schnell runterschlucken will, um sich dem anderen (leckereren) Teil des Essens zu widmen. Es kann hilfreich sein, sich einzureden, dass Gemüseessen etwas ist, das weltoffene, erwachsene Menschen, zu denen wir uns doch gerne zählen, halt so tun. Wie Kaffee- oder Biertrinken, das die meisten auch nicht durchs erstmalige Probieren liebgewonnen haben. It's an acquiered taste.
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Probieren ist für Bébés, Foto von cc511 |
- Gemüse unkenntlich machen.
Beispiele: kleinschnippeln, pürieren, entsaften, mit Sauce ertränken, (scharf) würzen, in Smoothies verstecken (funktioniert auch mit ungeliebten Früchten).
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Basilikum, Bärlauch, Petersilie oder doch Spinat? Pesto! |
- Eine andere Konsistenz ausprobieren. Roh, gedämpft, gekocht, gebacken.
Beispiele: rohe Zucchettispaghetti oder weiche Zucchetti im Ratatouille oder angebratene Zucchettischeiben oder Zucchettichips.
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Texturvariation: Rettich als Gemüsespaghetti |
Welche Gemüsesorte mögt ihr gar nicht? Welches Gemüse, das ihr früher nie mochtet, esst ihr heute gerne und wie ist's dazu gekommen?