Samstag, 27. Dezember 2014

Vegan Wednesday 5: Wiedermal Weihnachten mit omnivorer Mehrheit

Als Weihnachtsmenu gab's dieses Jahr Ofengemüse mit drei Saucen und zum Dessert Schokoladencheesecake (leider ohne Bild).


Das Ofengemüse bestand aus Karotten, Blumenkohl, Pepperoni, Lauch, Zwiebeln, Kartoffeln, Knoblauch und den Kräutern, die Omas Gewürzregal  hergab.


Dazu gab's mitgebrachte Saucen: Raita (aus Sojajoghurt, Gurken, Knoblauch und Koriander), Hummus (tja, Hummus halt) und Kürbissauce mit Hefeflocken und Miso.




Sobald man's geschafft hat, die Omnis von der Notwendigkeit von Unmengen an Gemüse zu überzeugen, steht dem leckeren Weihnachtsessen nichts mehr im Wege. Und ja, wir helfen selbstverständlich auch beim Schnippeln!

Mehr veganes Festessen gibt's hier.

Montag, 15. Dezember 2014

Rezept: vegane Chräbeli

Für die nicht-Eingeweihten: Chräbeli sind die Mocca-Eili (oder -Kugeln) der Weihnachtsbäckerei. Auch bekannt als Änischräbeli, Anisguetzli, Anisbrötli oder Springerli verbleiben sie verschmäht zumeist bis als letzte in der Weihnachtsgüezischale. Wie die Mokkaschokolade, hat aber auch das Anisgebäck seine Fans. Für diejenigen ist das folgende Rezept.

Gebackene Chräbeli


Rezept Anischräbeli

Zutaten
400 g Puderzucker
ca. 300 ml Leinsamenschleim*
Prise Salz
1 TL Backpulver
1.5 EL Anis** gut verrühren

500 g Mehl beigeben und zu einem Teig zusammenkneten.

Chräbeli formen: Rollen von ca 1.5 cm Durchmesser formen und in etwa 5 cm lange Stücke schneiden, diese einschneiden und so biegen, dass die Einschnitte leicht öffnen. Wenn man den Teig vorher kühlstellt, lassen sich die Chräbeli vermutlich leichter formen.

Backen: Chräbeli etwa 24 Stunden trocknen lassen. Danach bei 140°C in der unteren Hälfte des Ofens mit leicht geöffneter Backofentür (Kelle dazwischen stecken) ca. 30 Min. backen.

Getrocknete, noch ungebackene Chräbeli auf nicht ganz taufrischem Backpapier.

Variante: Wer's fancy mag und ein Model hat, kann auch ein solches verwenden. Eine grosse Auswahl an verschiedensten Anis-Model gibt's an der Herbstmesse in Basel, verschiedenen Weihnachtsmärkten oder hier.

* Leinsamenschleim macht man, indem man ganze Leinsamen in Wasser kocht und diese danach absiebt. Was rauskommt, hat die Konsistenz von rohem Eiweiss. Wahrscheinlich ginge auch die äquivalente Menge gemahlene Leinsamen + warmes Wasser (Verhältnis 1:3), wenn einen die Leinsamenschalen im Gebäck nicht stören. Hier gibt's eine detaillierte Anleitung für beides. Die benötigte Menge hängt von der Flüssigkeit des Schleims ab. Falls es jemand versucht, würd's mich interessieren, wie viel ihr davon gebraucht habt!

** Ja, die Dinger heissen Anischräbeli aber - Puristen bitte wegschauen - man kann auch andere Gewürze verwenden. Ich hab's mit Fenchel- und Koriandersamen versucht und Lebkuchengewürz schmeckt auch nicht schlecht darin.

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Seit wann konsumieren Menschen Alkohol? Zufallsfermentation oder teuflische Einflüsterung

Kurz nachdem ich angefangen habe, mich ein bisschen mit Fermentation beschäftige, bin ich auf Sandor Katz gestossen. Nun hab ich kürzlich gehört, wie er in einem Interview über den Alkoholkonsum gesprochen hat. Er hält es nicht für unwahrscheinlich, dass unsere Vorfahren schon Alkohol konsumiert haben bevor sie Menschen waren.

Health Tips...Drink Liquor Responsibly....Eat Fruits Liberally...Remember Both Comes From Same Source.....VeG....
Alkohol und Früchte - näher als man denkt (Foto von Sunciti _ Sundaram auf Flickr)
Natürlich nicht in Form von Alcopops, sondern eher in gegärten Beeren und Früchten. Ich finde die Vorstellung ziemlich abgefahren, aber auch nicht unwahrscheinlich. Deshalb wollte ich sie heute mit euch teilen.

Eine alternative Erklärung, wie die Menschheit zum Alkohol gekommen ist, wäre dagegen diese:

D Schnapsbrönnerei im Paradies by Peter Reber on Grooveshark

"U wenn de öppe dr Hunger chunnt u [dr Adam] gspürt es Loch im Mage
De schnouset er i de Beeristude, de Himpi geits a Chrage
Jedes zwöite Beeri tuet er uf d Syte u luegts vertröimt no mal a
Dr Tüfel het im ds Rezäpt verrate, morn fat er mit Schnapsbrönne a."
Quelle

Find ich nun aber eher unwahrscheinlich ;-).

Montag, 1. Dezember 2014

Rezept: Veganer Haselnusslebkuchen

Haselnusslebkuchen ist eigentlich kein richtiger Lebkuchen und schmeckt entsprechend auch ganz anders. Immerhin stimmt der andere Wortteil: Das Gebäck besteht im Wesentlichen aus Haselnüssen. Und natürlich aus Zucker. Ist schliesslich ein Gebäck. Wie richtiger Lebkuchen, wird Haselnusslebkuchen primär an Weihnachten verschenkt und gegessen. Einen tieferen Grund hat das allerdings nicht. Hier gibt's mehr Infos zu diesem Gebäck.
Mit Model geformter und Puderzuckerglasur dekorierter Haselnusslebkuchen im Schaufenster einer Bäckerei
Original enthält Haselnusslebkuchen Honig. Ausserdem Eiweiss, um den Teig zusammenzuhalten. Ich habe den Honig mit Tafelmelasse ersetzt, weil ich die noch hatte. Vermutlich geht aber auch Agavensirup, Birnel oder sowas. Es muss einfach eine ähnliche Konsistenz haben wie Honig.

Haselnusslebkuchenherz mit Puderzuckergesicht

Rezept Haselnusslebkuchen

angelehnt an dieses Rezept

2 EL geschrotete Leinsamen mit
70 ml Wasser (Kirsch geht wohl auch) vermischen und ein paar Minuten stehen lassen

240g Puderzucker
70g Orangeat, fein gerieben
100g Melasse, einigermassen flüssig (ich habe das Glas zuvor auf den Ofen gestellt) beigeben und gut vermischen

350g gemahlene Haselnüsse (ich habe meine ein bisschen geröstet)
1 TL Zimt
1 EL Mehl beigeben und zu einem Teig verkneten.

Teig zugedeckt einige Stunden in den Kühlschrank stellen.*
Teig auf ca. 1 cm dick auswallen (wenn nötig auf Zucker, nicht Mehl).

Förmchen ausschneiden oder ausstechen oder ein Model aufdrücken.
einige Stunden offen stehen lassen.*
im auf 230°C vorgeheizten Ofen in der Ofenmitte 10 Minuten backen.**
Lebkuchen auskühlen lassen und ggf. mit Puderzuckerglasur verzieren.

Rezept Puderzuckerglasur

1 T Wasser mit
5 T Puderzucker vermischen.

* Keine Ahnung, wie wichtig das Stehenlassen ist. Wer's eilig hat, kann's auch ohne versuchen und ggf. die Backzeit anpassen.
** Ich habe den Teig in fünf Lebkuchen aufgeteilt und in einem Gasbackofen gebacken. Your milage may vary.