Das erste Stichwort, das mir zu "Soul Food" eingefallen ist, war "Cultural Appropriation". Ich weiss nicht, wie das Konezpt auf Deutsch heisst und ich kenne mich damit ehrlich gesagt auch nicht wirklich aus. Dass ich das Stichwort nicht mit einem bestimmten Gericht verbinde, liegt wohl auch daran, dass es sich bei "Soul Food" nicht um ein Konzept handelt, mit dem ich aufgewachsen wäre. Gleiches gilt auch für die deutsche Übersetzung "Seelenfutter" (oder "Seelenkost", wie Wikipedia meint).
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Gebratene Kochbananen - Was für die eine fremd und exotisch klingt, wärmt des anderens Seele. |
Vom Konzept her meint Seelenfutter wohl Nahrung, die einem warm ums Herz werden lässt, weil man positive Erinnerungen daran hat.
Nun ist das mit dem Essen, das man von früher kennt und mag halt so ne Sache. Vielen, die sich mit Ernährung auseinandergesetzt haben, wird es schwer fallen, die Gerichte mit der kindlichen Unbeschwertheit zu geniessen, mit der sie sie früher gegessen haben. Mir geht das jedenfalls so. Gedanken an verstopfte Arterien, Tierleid, Milchpropaganda und zweifelhafte Agrarpolitik stören den Seelentrösteffekt doch ungemein.
Was also tun?
Eine Möglichkeit ist es, die entsprechenden Gerichte anzupassen (kennt man als sich vegan ernährende Person). Nur schmeckt's halt jeweils nicht gleich. Nicht unbedingt schlechter, aber halt anders und wenn's anders schmeckt, funktioniert das mit den Erinnerungen halt nicht so.
Eine weitere Möglichkeit bietet die Abstraktion, welche aber ihrerseits aber das gleiche bewirkt. Brei an sich bietet der Seele halt etwas anderes als der Griesbrei von <Bezugsperson X>.
Schliesslich bleibt einem noch, neue positive Erinnerungen zu schaffen, die beim Hervorholen der Seele gut tun. Und das dauert halt seine Zeit. So weit bin ich noch nicht.
Wenn euch interessiert, was andere Leute so unter Soulfood verstehen, schaut doch bei
Jessi rein.