In letzter Zeit habe ich auf verschiedenen Blogs von Kokosblütenzucker gelesen. Weil ich's interessant finde, zu sehen, was andere Leute so essen und Kokosblütenzucker davor nicht kannte, habe ich im Internet gestöbert, um herauszufinden, was es sich mit diesem Süssungsmittel so auf sich hat. Hier meine Ergebnisse.*
Was ist Kokosblütenzucker?
Offenbar wird Kokosblütenzucker aus den Blüten der Kokospalme gewonnen bevor da eine Kokosnuss wachsen kann. Aus Kokospalmen kann man also entweder den süssen Sirup abzapfen oder Kokosnüsse ernten. Das führt dazu, dass die Produktion von Kokosblütenzucker zuweilen als nicht nachhaltig kritisiert wird. Verwendet wird Kokosblütenzucker wie "normaler" Haushaltzucker.
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Herstellung von Zucker aus dem Kokospalmensaft, Foto von cmspaeth3107 |
Ist Kokosblütenzucker identisch mit Palmzucker?
Kokospalmen sind auch Palmen. So gesehen, ist Kokosblütenzucker auch eine Art Palmzucker. Die Herstellung erfolgt analog. Nur gibt's halt noch andere Palmen, deren Saft auch abgezapft werden kann, um Zucker herzustellen.
Dazu kommt, dass dafür offenbar nicht bei allen Palmen die Blüten abgeschnitten werden (wie bei der Kokospalme), um an den Saft zu kommen.
Ist Kokosblütenzucker gesund?
Dafür spricht, dass er - gleich wie anderer Palmzucker - weniger raffineriert ist als der "normale" Haushaltzucker. Er enthält also noch mehr anderes Zeug (namentlich Mikronährstoffe) als "nur" Zucker. Ausserdem hat Kokosblütenzucker offenbar einen tieferen Glykämischen Index als normaler Zucker, was gemeinhin auch als gesund gilt. Wie hoch dier Glykämischen Index anderer Palmzuckerarten ist, habe ich nicht ausfindig machen können.
Andererseits ist's halt immer noch Zucker. Zucker in dem Sinn, dass es sich um ein Produkt handelt, mit dem eine ganze Menge passiert ist, um es so hinzubekommen, wie es schliesslich konsumiert wird: Erst wird die Palme angezapft, damit der Saft raustropft, dann wird dem Saft Wasser entzogen (bzw. es verdunstet) bis er zu Sirup und schliesslich einem festen Block wird, der dann wiederum zerkleinert werden muss, um ihn wie "normalen" Zucker verwenden zu können.
Nicht dass die Verarbeitung von Lebensmitteln, um sie geniessbar zu machen, grundsätzlich schlecht wäre. Es handelt sich dabei nur um einen Anhaltspunkt, an dem man sich orientieren kann, um sich zwischen all den super klingenden Anpreisungen zu entscheiden, was man essen möchte.
Wo gibt's Kokosblütenzucker zu kaufen?
Palmzucker findet man in Läden, die sich auf die Küche einer Region spezialisiert haben, in der Palmzucker traditionell verwendet wird (Asienläden, beispielsweise). Kokosblütenzucker habe ich bisher nur im Internet gesehen. Kann aber sein, dass es den auch in einem Bioladen oder Reformhaus gibt.
Update: Wie schmeckt Kokosblütenzucker?
Zumal der Kokosblütenzucker mittlerweile auch verschiedene Schweizer Bioläden und Reformhäuser erreicht hat, kam ich nicht umhin, ihn mal zu testen. Meiner Meinung nach schmeckt er (neben süss) etwas malzig und erinnert mich ein wenig an die Milchschokolade mit den Luftbläschen (Cailler Air? Oder doch Frione Power-Malt von der Migros?), nur halt nicht schokoladig. Weiterverwendet habe ich ihn bisher noch nicht. Getestet habe ich den Zucker von Amanprana (Gula Java).
Interessante Links
Übersicht weiterer Süssungsmittel
Infos über Kauf, Lagerung und Verwendung von Palmzucker
Kritik an der Nachhaltigkeit der Kokoszuckerproduktion
Veganessa testet verschiedene Kokosblütenzuckersorten
Ziemlichschoen nutzt den Malzgeschmack für einen veganen Ovomaltineverschnitt (
via)
Verwendet ihr Kokosblütenzucker? Warum (nicht)? Was würdet ihr mit so einem Zuckerblock wie oben auf dem Bild anstellen?
* Der obenstehende Text gibt neben meinen Erfahrungen im Wesentlichen Informationen wieder, die ich auf Wikipedia und von dort verlinkten Sites gefunden habe. Ich habe keine eigene Erfahrung mit der Verwendung von Kokosblüten- oder anderem Palmzucker.